Trauer- und Bestattungsrituale in anderen Kulturen 27.06.2021 by Daniel Mack Andere Länder, andere Sitten – das gilt auch für den Umgang mit Tod und Trauer. Bestattungen und die dazugehörigen Rituale werden in verschiedenen Kulturen und Ländern unterschiedlich praktiziert. Oft gibt es Gemeinsamkeiten zu den Bestattungsritualen in Deutschland – und manchmal sind die Trauerrituale anderer Kulturen sehr unterschiedlich. Bestattungsrituale im Islam Der Abschied von Verstorbenen in muslimischen Ländern folgt klaren Ritualen. Drei Hauptregeln müssen dabei beachtet werden: die rituelle Waschung, das Totengebet und die Beisetzung im Erdgrab. Bei islamischen Bestattungen wird der Tote nicht in einem Sarg, sondern in einem Leichentuch beigesetzt. Dieses besteht aus dem gleichen Stoff wie die Kleidung von Pilgern während der Wallfahrt. Dafür wird der Leichnam gewaschen und anschließend in ein weißes Tuch gehüllt. Das Grab ist in der Regel schlicht und wird parallel Richtung Mekka ausgehoben, sodass der Tote mit dem Gesicht in Richtung Mekka in das Grab gelegt werden kann. Grabsteine sind nicht üblich. Außerdem ist die ewige Ruhepflicht Teil der muslimischen Bestattungskultur. Das Grab darf niemals eingeebnet oder neu belegt werden. Eine Feuerbestattung ist nicht gestattet. Der Tote soll so schnell wie möglich bestattet werden, damit er vor Gott treten kann. Angehörige hingegen sind noch bis zu 40 Tage nach dem Tod verpflichtet Trauerkleidung zu tragen. Ihre Trauer zeigen Muslime jedoch nur verhalten. Lesen Sie auch: Kolumbarium – Beisetzung in der Urnenwand Trauerrituale im Buddhismus Im Mittelpunkt der buddhistischen Kultur steht der ewige Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt – der Körper ist nur geliehen. So auch in der buddhistischen Bestattungskultur. Nach dem Tod verlässt die Seele des Menschen den Körper und sucht einen neuen. Der Verstorbene wird daraufhin aufgebahrt, oft mehrere Tage lang. Währenddessen darf der Körper des Toten nicht berührt werden, da sich die Seele des Menschen nach buddhistischem Glauben während dieser Zeit in einem „Zwischenraum“ befindet. Was danach mit dem Körper passiert, unterscheidet sich je nach Region. Es gibt keine festen Bestattungsrituale im Buddhismus. Je nach Region wird der Körper dem Feuer, dem Wasser oder der Erde übergeben. Auch interessant: Beerdigungsknigge Bestattungsrituale im Hinduismus Für Hindus stellt der Tod den Übergang in eine neue Existenz dar. Der Körper muss abgelegt werden, um die Seele für das nächste Leben zu befreien. Traditionell ist die Feuerbestattung die wichtigste Bestattungsart der Hindus. Die Asche wird anschließend dem Kreislauf der Natur übergeben und in einem heiligen Fluss oder im Meer verstreut. Das größte Glück besteht für Hindus darin, in der indischen Stadt Varanasi am Fluss Ganges verbrannt und dort dem Wasser übergeben zu werden. Sowohl Stadt als auch Fluss gelten als heilig. Lesen Sie weiter: Was ist eine Aschekapsel? Trauersrituale im Judentum Der Tod ist im Judentum der Anfang eines neuen Kapitels. Die Seele trennt sich vom Körper und kehrt nach Hause. Der Sterbende soll sich mit Gebeten vorbereiten und seine Sünden bekennen. Nachdem ein Mensch gestorben ist, zerreissen sich die Angehörigen zum Zeichen der Trauer die Kleider. Außerdem wird eine Kerze entzündet. Der Tote wird gewaschen und in ein weißes Leinentuch gekleidet. Die Beisetzung soll möglichst noch am selben Tag stattfinden. Die traditionelle Bestattungsform im Judentum ist die Erdbestattung. Ein jüdischer Friedhof ist ein Zuhause für die Ewigkeit, Gräber sollen also nicht neu belegt werden, um die Totenruhe nicht zu stören. Feuerbestattungen sind nicht erlaubt – der Körper soll in seinem ursprünglichen Zustand zu Gott zurückkehren. Blumenschmuck ist auf jüdischen Gräbern nicht üblich.
Kolumbarium – Beisetzung in der Urnenwand 19.04.2021 by Daniel Mack Nach einer Feuerbestattung gibt es verschiedene Möglichkeiten, die geliebte Person würdevoll beizusetzen. Neben dem Urnengrab, der Seebestattung und der Waldbestattung gibt es auch eine weitere Option, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut: die Bestattung in einem Kolumbarium. In einem Kolumbarium, bzw. einer Urnenwand wird die Asche des Verstorbenen oberirdisch aufbewahrt. Mittlerweile bieten immer mehr Friedhöfe und Kirchen diese Form der Grabstätte an. In diesem Artikel finden Sie alle wichtigen Informationen. Was ist ein Kolumbarium? Ein Kolumbarium ist ein kleines Gebäude oder Gewölbe, in dem Urnen oberirdisch bestattet werden. In den Wänden befinden sich dazu reihenweise Nischen, in denen die Urnen nach der Kremation aufgestellt werden können. Eine solche Urnenwand lässt sich mittlerweile auf fast allen Friedhöfen finden. In der Regel befinden sich in einem Kolumbarium zwischen 12 und 40 Nischen für Urnen. Es gibt aber auch Urnenwände in denen hunderte Urnen Platz finden. Als Beispiel sind in Leipzig bis zu 593 Urnennische vorhanden. In Hannover bietet der Friedhof sogar über 1500 Urnennischen an. Solche Kolumbarien sind meist im Freien auf Friedhöfen oder angehängt an Krematorien zu finden. Im Hamburger Ohlsdorfer Friedhof sind die Urnenwände in eigenen Kapellen untergebracht. Vor allem in südlichen Ländern wie Spanien oder auch in Lateinamerika sind Kolumbarien fester Bestandteil der Begräbniskultur. Aber auch in Deutschland wird diese Bestattungsform immer beliebter. Übrigens: Der Ursprung des Wortes Kolumbarium stammt aus dem Lateinischen. «Columbarium» bedeutet eigentlich Taubenschlag. Quelle:braunschweig.de Bestattung in einer Urnenwand Bei der Bestattung wird die Urne mit der Asche des Verstorbenen in einer der Wandnischen beigesetzt. Im Anschluss wird diese Nische mithilfe einer Platte verschlossen. In der Regel besteht diese Platte aus Stein bzw. Marmor. Bei manchen Kolumbarien können aber auch Glasplatten verwendet werden. Typischerweise sind diese mit einer Plakette oder Gravur versehen, in der der Name und weitere Daten eingraviert sind. Dadurch haben Angehörige die Möglichkeit, das Grab nach Ihren Vorstellungen zu gestalten. Blumenschmuck und andere Dekoration ist bei den meisten Friedhöfen gestattet. Vorteile der Bestattung in einem Kolumbarium Die Bestattung in einer Urnenwand ist verhältnismäßig günstig, da keine Kosten für die Grabpflege oder einen Grabstein erforderlich sind. Besonders Angehörige, die nicht in der Nähe der Ruhestätte wohnen, haben oft nicht die Möglichkeit, sich um ein Grab zu kümmern und es zu pflegen. Das ist in einem Kolumbarium nicht nötig und kann eine große Entlastung darstellen. Trotzdem ist es durch die personalisierte Platte oder Urne eine würdige Grabstätte. Für die gesamte Nutzungsdauer muss nur eine einmalige Gebühr entrichtet werden. Diese Gebühr ist von der lokalen Friedhofsordnung abhängig. Im Schnitt kann man aber mit 2000 bis 4000 € für eine Dauer von 15-20 Jahren rechnen. Die Nutzungsdauer solch einer Urnenkammer beträgt meist 20 Jahre. Normalerweise kann danach die Nutzungsdauer nochmals verlängert werden. Nach Ablauf der Nutzungsdauer wird die Asche in einem speziellen Grabfeld endgültig beigesetzt. Langlebige Urnen für Urnenwände mit Glasplatten Besonders in Urnenwänden, die sich innerhalb von Kapellen oder Gebäuden befinden, können Glasplatten für das Verschließen der Nische verwendet werden. Es bietet sich also besonders an, Urnen aus Marmor oder Edelstahl für die Beisetzung zu wählen. Diese Urnen können außerdem durch eine persönliche Beschriftung oder schöne Verzierung personalisiert werden. Somit haben die Hinterbliebenen die Möglichkeit, einen einzigartigen Ort der Erinnerung zu kreieren. Wenn sie einmal eine Urnenwand in echt sehen möchten, finde Sie besonders schöne Kolumbarien z.B. in Heidefriedhof Berlin • Ohlsdorfer Friedhof Hamburg • Pragfriedhof Stuttgart • Alter Friedhof Bielefeld Wenn Sie noch Fragen oder Anregungen haben, freuen wir uns über eine Rückmeldung.
Urnen mit nach Hause nehmen – Erlaubt in 2022? 02.02.2021 by Daniel Mack Eine der häufigsten Fragen, die uns immer wieder gestellt wird: Darf ich eine Urne eigentlich mit nach Hause nehmen? Auch in Bestatterkreisen ein heiß diskutiertes Thema. In diesem Artikel wollen wir einen Überblick geben. Darf ich im Jahr 2022 eine Urne mit nach Hause nehmen? In Deutschland herrscht nach wie vor Friedhofszwang oder auch Friedhofspflicht. Der Leichnam oder die Asche von Menschen darf demnach nur in dafür vorgesehenen Arealen, also auf dem Friedhof oder in einem Bestattungswald, beigesetzt werden. Das bedeutet, dass Verstorbene in offiziellen Gräbern die letzte Ruhe finden müssen. Es ist Angehörigen in Deutschland also nicht gestattet, die Urne einer verstorbenen Person mit nach Hause zu nehmen und in den eigenen vier Wänden oder im Garten aufzubewahren. So schreibt es das deutsche Bestattungsgesetz vor. Das Bestattungsrecht ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Die Regelungen sind sich jedoch ähnlich und unterscheiden sich vor allem in der Bestattungsfrist. Sie finden das Bestattungsgesetz des jeweiligen Bundeslandes meistens auf deren Internetseiten. Die Friedhofspflicht gilt übrigens nur für Menschen. Tierurnen darf man im Haus oder im Garten aufstellen. Auch eine leere Urne dürfen Sie selbstverständlich als Erinnerung zu Hause aufbewahren. Sonderfall Bremen Es gibt jedoch eine Ausnahme: Das Bundesland Bremen hat im Jahr 2014 das Bestattungsgesetz gelockert. Dort ist es unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, nach der Kremation die Asche mit nach Hause zu nehmen und im Garten (und NUR im Garten!) zu verstreuen. Für diese Option gibt es eine Voraussetzung: Zum Verstreuen der Asche benötigt man eine Genehmigung. Diese wird nur erteilt, wenn die verstorbene Person den letzten Hauptwohnsitz in Bremen hatte und der Verstreuung vor seinem Tod zugestimmt hat. Urne zu Hause in Europa Und wie sieht es in unseren Nachbarländern aus? Im Ausland haben Angehörige dank lockerer Bestattungsgesetze mehr Möglichkeiten bei der Wahl der Bestattung. In der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und Österreich ist es ohne weiteres möglich, die Asche eines Verstorbenen mit nach Hause zu nehmen. Ob man die Urne dann auf den Kaminsims stellt oder im Garten verstreut, ist dem Gesetzgeber egal. Vielfältige Bestattungsmöglichkeiten, die teilweise auch in Deutschland angeboten werden, wie z.B. Wiesen-, Gletscher- oder auch Ballonbestattungen, also Bestattungsformen, bei denen die Asche verstreut wird, werden zwar von deutschen Bestattern angeboten. Allerdings findet das eigentliche Verstreuen im Ausland statt, meist in der Schweiz oder in Frankreich. Wo dürfen Urnen eigentlich beigesetzt werden? Urnen dürfen in Deutschland auf Friedhöfen, in Ruhewäldern und auf See beigesetzt werden. Für die Seebestattung ist eine besondere Seeurne notwendig. Auch die Bestattung in Kolumbarien ist erlaubt. Diese Urnenwände befinden sich in der Regel auf Friedhöfen. Übrigens: Wer für die Bestattung verantwortlich ist, legen die Gesetze meist auch fest. Eine häufige Reihenfolge ist: Ehepartner oder Lebenspartner Volljährige Kinder Eltern Großeltern Volljährige Geschwister oder Enkel Alternative Bestattungsmethoden in Deutschland Angehörige suchen immer häufiger nach Alternativen zur Bestattung auf einem Friedhof. Für viele Menschen passt der Friedhof einfach nicht mehr mit der persönlichen Trauerverarbeitung zusammen. Daher wächst in Deutschland die Nachfrage nach alternativen Bestattungsmethoden. Ruhewälder erhalten immer größeren Zulauf und auch Seebestattungen an der Nord- oder Ostsee sind beliebt. In Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen ist außerdem die Streubestattung erlaubt. Die Urne zu Hause aufstellen – Eine Ordnungswidrigkeit In Deutschland ist der Bestatter dafür verantwortlich, dass die Urne ordnungsgemäß überführt wird. Nach der Kremation wird die Asche in eine Aschekapsel abgefüllt und direkt an einen Bestatter übergeben. Eine Weitergabe an die Angehörigen ist somit gar nicht möglich, außer der Bestatter macht sich strafbar. Und selbst wenn die Kremation im Ausland stattfindet, sobald die Urne nach Deutschland kommt, herrscht wieder Friedhofszwang. Wird die Asche daraufhin nicht ordnungsgemäß bestattet, begehen die Hinterbliebenen eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldstrafe bis zu 1.500 Euro geahndet werden kann. Was spricht gegen eine Urne zu Hause? Natürlich gibt es auch Gründe, die gegen eine Gesetzesänderung sprechen. Der Friedhofszwang stellt sicher, dass es sowohl für Familienangehörige als auch für Freunde der verstorbenen Person einen Ort des Gedenkens gibt, der jederzeit zugänglich ist. Auf einem privaten Grundstück ist das nicht möglich. Außerdem müsste die Frage geklärt werden, welcher Angehörige die Totenfürsorge übernimmt und somit das alleinige Recht an der Urne hat. Und was passiert bei Familienstreitigkeiten? Es könnte durchaus auch zu Problemen führen, sollte der Friedhofszwang gelockert oder aufgehoben werden. Seit Jahren wird in Deutschland über eine Lockerung diskutiert, eine Gesetzesänderung steht jedoch nicht in Aussicht. Sollte es in Zukunft doch eine Änderung geben, werden wir Sie hier darüber informieren!
Eine Urne umbetten – Kosten und Gesetzliches zur Umbettung 29.05.2018 by Daniel Mack Was bedeutet Umbettung Urne? Was kostet es eine Urne umzubetten? Was sagt das Gesetz zur Urnenumbettung? Wann darf man eine Urne umbetten lassen? Fragen wie diesen wollen wir hier auf den Grund gehen. Umbettung Urne Was ist eine Umbettung? Ein Urnengrab ist wie ein letztes Ruhebett für die Überreste eines Menschen in einer Urne. Wechselt man dieses Ruhebett, spricht man von Umbettung. Dafür wird die Urne zunächst aus ihrer bisherigen Grabstätte herausgeholt. Ein Fachbegriff hierfür lautet auch Exhumierung. Das Grab wird also geöffnet und die sogenannte Totenruhe gestört. Generell soll die Ruhe der Toten gewahrt werden, daher benötigt man gute Gründe, auch dringliche Gründe genannt, und eine Genehmigung für diesen Vorgang. Eine Umbettung ist also das Verlegen der Urne in ein anderes Grab. Die Frage „Kann man Urnen umbetten“ ist eindeutig mit Ja zu beantworten. Aber es müssen gute Gründe vorliegen. Umbettung Urne Definition: Eine Urne umbetten bedeutet das Urnengrab zu verlegen. Dafür braucht man gute Gründe und eine Genehmigung. Urne umsetzen während der Ruhezeit Wenn der Verstorbene vor der eigentlichen Beerdigung an einen anderen Ort transportiert wird, handelt es sich um eine Überführung an den Bestattungsort und nicht um eine Umbettung! Von einer Urnenumbettung spricht man erst, wenn die Urne bereits beigesetzt wurde. Grundsätzlich unterliegt ein Urnengrab einer gesetzlichen Ruhezeit. Das bedeutet, dass die Urne innerhalb dieser Zeit in diesem Grab verweilen soll. Je nach Bundesland variieren diese Ruhezeiten. Auch machen manche Friedhöfe Unterschiede untereinander. Zudem ist die Ruhezeit für ein Urnengrab kürzer als für einen Sarg. Das liegt vor allem daran, dass hier die Zersetzungszeit im Allgemeinen kürzer ist. Eine Umbettung während der Ruhezeit ist möglich mittels einer amtlichen Genehmigung. Das Gesundheitsamt richtet sich bei seiner Entscheidung vor allem nach dem § 15 des Gesetzes über das Leichen-, Bestattungs- und Friedhofswesen (BestattG) vom 08.12.2005 (Nds. GVBl. S. 381). Entscheidend für die Totenruhe und die Berechtigung einer Umbettung ist vor allem der Wille des Verstorbenen. Das Gesetz schützt sozusagen die Achtung vor dem verstorbenen Menschen. Wer kann eine Umbettung beantragen? Generell gibt es keine Einschränkung darüber, wer die Umbettung beantragt. Es bleibt allerdings zu bedenken: Wer die Umbettung beantragt trägt die Kosten für die Umbettung. Eine Urne umzubetten wird nur in Ausnahmefällen erlaubt. Es wird die Erlaubnis der Verwandten / Nutzungsberechtigten bzw. Verfügungsberechtigten benötigt – was zutrifft. Nach dem Ablauf der vorgeschriebenen Ruhezeit können Wahlgräber in der Regel verlängert werden, wenn dies von den Angehörigen beantragt wird. Ist dies nicht der Fall, wird die Grabstelle aufgelöst und neu vergeben. Die Hinterbliebenen müssen im Übrigen sowohl für die Kosten der Auflösung als auch einer Umbettung aufkommen. Zeitraum Umbettung nicht erlaubt Oftmals ist eine Umbettung direkt nach der Bestattung vollständig untersagt. Dieser Zeitraum kann zwischen zwei Wochen und sechs Monaten betragen. Urne umbetten Gründe Wann darf man ein Urnengrab verlegen? Oftmals sind familiäre Gründe Anlass für eine Urnenumbettung. Etwa wenn Hinterbliebene den Wunsch haben, den Verstorbenen an einem anderen Ort zu bestatten, da die Familie in eine andere Stadt umgezogen ist und so die Pflege der bestehenden Grabstätte unzumutbar wäre. Aber auch die Integration von Familienangehörigen in ein Familiengrab kann Anlass für die Umbettung einer Urne sein. Familiäre Gründe Wann darf ich eine Urne umbetten? Angehörige können die Umbettung der Urne während der Ruhezeit bei der Friedhofsverwaltung beantragen, wenn wichtige Gründe vorliegen. In vielen Fällen muss zusätzlich eine Genehmigung des Gesundheitsamtes vorliegen. Familiäre Gründe für eine Umbettung sind z.B.: Umbettung Familienzusammenführung: Sollen Verstorbene zu einem Familiengrab zusammengelegt werden, ist eine Umbettung oft möglich. Umzug: Die Person, die sich um das Grab kümmert und der die Grabstelle gehört, zieht in einen weiter entfernten Ort und kann den Pflichten der Grabpflege nicht mehr unter zumutbarem Aufwand nachkommen. Es befindet sich auch niemand mehr im Ort, der sich um das Grab kümmern kann. Dieser Grund wird oft abgelehnt, wenn ein Gericht entscheidet, dass beispielsweise ein Dienstleister für die Grabpflege beauftragt werden könnte. Der mutmaßliche Wille des/der Verstorbenen: Wird nach der Beerdigung bekannt, dass der oder die Tote lieber an einem anderen Ort begraben werden, dann kann dies ein guter Grund für eine Umbettung sein. Dann ist eine Störung der Totenruhe gerechtfertigt. Gründe des Friedhofs Wann kann der Friedhof eine Urne umbetten? Manchmal ist es von Seiten der Friedhofsverwaltung sinnvoll ein Grab zu verlegen. Dafür haben Friedhöfe oft triftige Gründe, z.B. wenn sich die Bodenbeschaffenheit so ändert, dass der Zersetzungsprozess nicht mehr ordnungsgemäß stattfindet. In diesem Fall muss der Friedhof die Verlegung offiziell anordnen und trägt auch die Kosten für die Umbettung. Kosten für die Umbettung einer Urne Die Kosten für Umbettungen einer Urne richten sich üblicherweise nach den Gebührensatzungen der jeweiligen Friedhöfe. Im Allgemeinen sind die Kosten einer Umbettung eines Sarggrabes deutlich höher als bei einer Urne. Hier können Sie mit 1.000 bis 3.000 Euro rechnen. Die Urnenumbettungen kosten zwischen ein paar Hundert bis 1.000 Euro. Bei einer Umbettung in einen anderen Ort müssen Sie mit zusätzlichen Kosten für die Überführung und die Beisetzung auf dem neuen Friedhof rechnen. Was kostet eine Umbettung einer Urne? Ein umfangreiches Verzeichnis für die Kosten der Umbettung finden Sie auf Friedhofsgebühren.org. Antrag Umbettung Wo beantrage ich eine Umbettung? Möchten Sie ein Urnengrab verlegen, dann erfordert dies einen Antrag. Dieser muss beim Friedhof und beim Gesundheitsamt gestellt werden. Anstelle des Friedhofs kann es in manchen Fällen auch die zuständige Friedhofsverwaltung sein. Zusätzlich zum Gesundheitsamts kann manchmal auch das Ordnungsamt zuständig sein. Da es sich bei der Umbettung einer Urne um eine Störung der Totenruhe handelt, müssen gewichtige Gründe vorliegen, damit dem Antrag stattgegeben wird. Vor allem wird hierbei das Bestattungsgesetz sowie die geltende Friedhofsordnung herangezogen. Den Antrag stellt der Verfügungsberechtigte über das Grab. Für die Beantragung der Umbettung benötigen Sie: die persönlichen Angaben des/der Verstorbenen die Daten der Grabstätte inkl. Grabnummer Erklärung, dass alle Nutzungsberechtigten mit der Umbettung einverstanden sind ggf. das Bestattungsunternehmen, das die Umbettung durchführt ggf. die Sterbeurkunde Viele Kommunen haben vorgefertigte Formulare für den Antrag. Hier beispielsweise der Antrag auf Umbettung des Landkreis Aurich. Auch manche Friedhöfe und Ruhestätten haben Vordrucke z.B. der Ruheforst – Antrag auf Umbettung. Grab Umbettung Kosten Umbettung einer Leiche Generell ist der Totenfürsorgeberechtige befugt, eine Leiche bzw. einen Sarg umbetten zu lassen. Allerdings hat der oder die Tote auch ein Recht auf „Pietät und Wahrung der Totenruhe“. Dies gilt für einen Leichnam und für Aschereste gleichermaßen. Die Umbettung eines Sarges ist oftmals teurer. Je nachdem, wann die Umbettung geschieht, kann der Sarg zudem bereits zersetzt sein. In diesem Fall wird eine Gebeinekiste statt eines Sarges für den Transport genutzt. Die Gebeinekiste ist eine schlichte Holzkiste für die Verwahrung der sterblichen Überreste, die bei der Exhumierung freigelegt werden. Sie entspricht den Vorgaben der Sargpflicht. Lesen sie weiter: Urnen für Zuhause Urnenwände: Was ist ein Kolumbarium Urnebestattung wie in der Steinzeit Ratgeber Grabbeplanzung Naturverbunden mit der Baumstamm Urnen Der Zerfallprozess einer Bio Urne
Urnen und Bestattungen in Bremen 22.01.2018 by Daniel Mack Urnen zu Hause? Wie ist das Bestattungsgesetz in Bremen? Darf man in Deutschland die Urnen zu Hause haben? Eigentlich nicht, aber es gibt Ausnahmen. Wir widmen uns in diesem Artikel dieser Thematik – vor allem der Regelung des Bestattunsgesetz in Bremen. – Holzurne zu Hause – Urnen zu Hause – darf man das in Deutschland? Fangen wir auch gleich mit der Hauptfrage der Thematik an. Wie ist die Ausnahme im Bestattungsgesetz in Bremen? Neben der Friedhofsbeisetzung gibt es natürlich noch andere Möglichkeiten die Asche der Verstorbenen beizusetzen. Das sind beispielsweise die Seebestattung oder die Baumbestattung. Die Urne samt Asche zu Hause aufzubewahren oder im heimischen Garten beizusetzen ist in Deutschland allerdings nicht erlaubt. Dies regelt in Deutschland das Bestattungsgesetz. Eine Ausnahme bildet hier allerdings das Bundesland Bremen. Zwar haben alle deutschen Bundesländer eigene Bestattungsgesetze, aber Bremens Gesetz weicht entschieden von den anderen Bundesländern ab. In Bremen darf seit dem 1. Januar 2015 unter bestimmten Umständen die Asche der Verstorbenen auf privaten Grundstücken und ausgewiesenen öffentlichen Flächen verstreut werden. Welche Umstände sind das denn laut des Bestattungsgesetz in Bremen? Im Bestattungsrecht ist auch der sogenannte Friedhofszwang verankert. Hier steht eindeutig geschrieben, dass Leichname nur auf Friedhöfen bestattet werden dürfen. Das ist auch in Bremen immer noch der Fall. Vor allem sind es hygenische Gründe die hier zum tragen kommen. Allerdings gilt das Argument der Hygiene für die sterile Asche nicht. Dennoch herrscht der Friedhofszwang auch für die Asche noch in allen Bundesländern außer Bremen. Beisetzung im eigenen Garten Im Bestattungsgesetz in Bremen gibt es unter bestimmten Umständen eine Außnahme. Bei einer entsprechenden Genehmigung darf die Asche des Verstorbenen auf dem privaten Grundstück verstreut bzw. die Urne im eigenen Garten beigesetzt werden. Bedingungen für die Erteilung dieser Genehmigung sind: 1. Der Verstorbene muss seinen letzten Hauptwohnsitz im Land Bremen gehabt haben. 2. Der Verstorbene muss seinen Wunsch schriftlich notiert haben (nicht zwingend im Testament oder beim Notar) und zwar samt Ort der Bestattung und Person, die ihn bestatten soll. 3. Der Ausbringungsort muss Privateigentum sein und der Grundstückseigentümer muss zuvor seine Zustimmung erklärt haben. 4. Benachbarte Grundstücke dürfen durch die Ausbringung der Asche nicht beeinträchtigt werden. 5. Nur die zum Ausstreuen bestimmte Person darf die Urne entgegennehmen und öffnen. 6. Das Ausbringen der Asche muss unverzüglich nach Erhalt der Urne erfolgen. 7. Spätestens zwei Wochen nach der Ausbringung muss die zur Totenfürsorge berechtigte Person gegenüber der Behörde eine eidesstattliche Versicherung abgeben, dass die Vorgaben eingehalten wurden. Mehr zu Abbaubarkeit von Bio Urnen – Urne im Garten – Persönlich und Nah – Bestattungspflicht und Kostentragungspflicht Schauen wir uns das Bestattungsgesetz nochmal etwas genauer an. Klar ist jetzt: Das Bestattungsgesetz ist Ländersache! Daher darf auch Bremen vom Friedhofszwang abweichen im Gegensatz zu anderen Bundesländern. Ein weiterer Fakt ist: In Deutschland besteht eine Bestattungspflicht! Das bedeutet, dass Familienmitglieder rechtlich dazu aufgefordert sind, sich um die Bestattung ihres Verstorbenen zu kümmern. Zuerst sind das die nächsten Familienangehörigen wie Ehegatte, Lebenspartner oder Kinder. Ansonsten können auch weitere Verwandte in die Pflicht geraten. Dazu passende interessante Artikel: Die Feuerbestattung – von der Kremation zur Bio Urne Kosten von Urnengräbern Ebenso besteht laut Bestattungsgesetz auch eine Kostentragungspflicht. Diese unterscheidet sich allerdings etwas von der Bestattungspflicht. Sie kann entweder privatrechtlich oder öffentlich-rechtlich gestaltet sein. Meist trägt der Erbe die Kosten der Bestattung. Wenn dieser sich allerdings auf die beschränkte Erbhaftung beruft, tragen normalerweise die unterhaltspflichtigen Hinterbliebenen die Kosten. Auf Antrag kann aber auch das örtliche Sozialamt die Kosten für die Bestattung übernehmen. Urnenmitnahme in andere Länder Wer seine Wurzeln in einem anderen Land hat, wird vielleicht auch andere Regelungen kennen. Beispielsweise ist in der Schweiz der Friedhofszwang nicht mehr zwingend und wurde zum Teil abgeschafft. Hier wird sogar erlaubt, die Asche für die Dauer der Trauerbewältigung zu Hause aufzubewahren. Wie lange das ist, wird jedoch nicht genau festgelegt – was wiederum einen recht großen Spielraum ermöglicht. Andere Länder, andere Bestattungsgesetze. Daher ist es ratsam, wenn es solche Möglichkeiten gibt in der Familie, auch solche in Betracht zu ziehen. Das Thema Abschied Zum Schluss seien dem Thema Abschied generell noch ein paar Worte gewidmet. Gerade wenn es um die Mitnahme der Asche eines geliebten Menschen geht, ist es oftmals der Beweggrund, dass noch kein richtiger Abschied stattgefunden hat. Sei es, dass der Tod plötzlich gekommen ist oder einfach die Bereitschaft für einen Abschied noch nicht da ist – oftmals wünschen sich die Angehörigen dann einfach mehr Zeit. Im Bestattungsgesetz wird auch das Zeitfenster für die Bestattung geregelt. Meistens wird frühestens nach 48 Stunden und spätestens nach acht Tagen die Bestattung vollzogen. Diese sogenannte Bestattungsfrist ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Zudem können Ordnungsämter eine Verlängerung der Bestattungsfrist genehmigen. Darüber hinaus erfolgen bei der Feuerbestattung zuerst die Einäscherung und erst danach die eigentliche Beisetzung. Zwischen beiden Prozessen darf auch nochmal unterschiedlich viel Zeit vergehen (je nach Bundesland). Ab dem Zeitpunkt der Einäscherung kann mitunter bis zur Beisetzung auch nochmal ein Monat vergehen. Zudem darf der Verstorbene in den meisten Bundesländern noch bis zu 36 Stunden nach Eintritt des Todes zu Hause bleiben bzw. im Hospiz etc. All diese Fristen und zugleich der Beistand durch Familienmitglieder, Freunde, Hospiz, Kirche usw. ermöglichen den Trauernden sich dem Thema Abschied zu stellen. Dazu passende interessante Artikel: Bestattungen in Österreich Trauerrituale in anderen Kulturen
Ratgeber – Grabschmuck – Was passt zu welchem Grab ? 26.11.2017 by Daniel Mack Grabschmuck – Was passt zu welchem Grab? Ein Grab zu verschönern zeugt von Zuneigung und Verantwortung. Grabschmuck ist längst mehr als nur “Dekoration“. Ob nun aussagekräftige Schriftrollen oder Banner, hübsche Statuen, Grabkreuze, Grabtafeln oder Grabsteine – Grabschmuck stellt neben dem Blumenschmuck eine wichtige Größe dar. – Historischer Friedhof im Sommer, Grabschmuck für die Ewigkeit – Eher interessiert an einer Seebestattung? – Hier gehts zum Artikel Grabschmuck – eine kleine Übersicht Grabsteine Sie sind dezent und doch aussagekräftig – Grabsteine stellen heute eine vielverwendete Komponente des Grabschmucks dar. Meistens haben sie eine runde Form und eine Gravur. Symbolisch stellt der Grabstein das Sinnbild für die Ewigkeit und die Beständigkeit dar. Auch Formen wie ein Kreuz, eine Lilie oder eine Taube werden häufig verwendet, um Grabsteine als Grabschmuck zu verschönern und noch mehr Wirkung zu erzielen. Mit einem liebevollen Satz oder Gedenkspruch darauf ist der Grabstein eine stilvolle Möglichkeit den Verbliebenen zu gedenken. Grabtafeln Gleich hinter den Grabsteinen stehen wohl die Grabtafeln als meist verwendeter Grabschmuck. Die Grabtafeln werden entweder mit persönlichen Worten oder Sprüchen aus der Bibel etc. graviert. Die Grabtafeln sind aus Stein und werden oftmals auch mit Symbolen wie Engeln, Tauben oder Kreuzen verziert. Schriftrollen oder Banner Auch Schriftrollen oder im neuen Sprachgebrauch “Banner“ genannt, dienen als Grabschmuck. Anders als bei den Grabtafeln werden die Schriftrollen nicht aus Stein gestaltet, sondern meist aus wasserfestem Material wie Polyresin. Die dezentere Schriftrolle ist zudem meist kostengünstiger als die Grabtafel, sieht auch optisch feiner aus. – Grabfigur aus Polyresin, Elfe – Engel und Kreuze Sehr häufig verwendete Symbole bei Gräbern sind Engel und Kreuze. Sie haben nicht nur ein traditionelles Erbe, sondern machen auch optisch viel her. Ein hübscher Grabengel auf einem Herz aus Stein verschönert ein Grab gleich um Längen. Auch Gravuren sind hier möglich und eine Kombination mit einem Grabstein macht meistens Sinn. Ebenso beliebt sind Grabkreuze. Ähnlich wie die Grabtafeln bieten die Grabkreuze eine geeignete Fläche für persönliche Gravuren. So bleiben die Verstorbenen stets in guter Erinnerung! Grabvasen Ein besonderes Augenmerk gilt zusätzlich der Grabvase als Grabschmuck. Standvasen aus Metall oder Kunststoff sind häufig in Verwendung, doch auch Steckvasen sind gängig. Motive wie Engel, Tauben oder Kreuze können aufgemalt oder herausgearbeitet sein. Auch sind Goldtöne bei Grabvasen beliebt. – Grabsteine in Verschiedenen Formen, Steinmetz in Berlin – Grabschmuck – Was passt zu welchem Grab? Nun aber zur meist gestellten Frage: Welcher Grabschmuck passt zu welchem Grab? Die Faustregel besagt: Nicht zu viel Grabschmuck, sonst wirkt das Grab überladen. Es wird empfohlen ein bis zwei Grabschmuck-Teile auszuwählen und diese möglichst nicht auf den gleichen Punkt zu platzieren. Ein traditionelles Grab kann beispielsweise ein schlichtes Grabkreuz mit einer schönen Gravur schmücken. Hinzu kommt ja immerhin die pflanzliche Dekoration des Grabes. Eine Kombination aus Grabstein und Engel bzw. Symbolfigur ist ebenfalls gängig. Der Grabstein kann dezent in der Bepflanzung eingebettet werden. Die Geschmäcker sind hier natürlich verschieden. Grabschmuck für ein Kindergrab kann dementsprechend verspielt und kindlich gestaltet werden. Hier darf es ruhig etwas mehr sein. Ein hübscher Grabstein mit Engel, eine Grabschriftrolle mit persönlichen Worten oder ein Grabkreuz bieten sich an. Apropos Grabbepflanzung: Sie sollten natürlich auch darauf achten, dass die Bepflanzung nicht Überhand nimmt und der Grabschmuck völlig untergeht. Eine jahreszeitliche und angemessene Bepflanzung – übersichtlich und ordentlich – ist immer eine gute Basis für die Verfeinerung mit Grabschmuck. – Jesusfigur mit Kreuz – Lesen sie weiter: Ratgeber Grabbeplanzung Trauerrituale in nicht christlichem Kulturkreis Naturverbunden mit der Baumstamm Urnen Biologische abbaubarkeit von Urnen
Ratgeber – Grabbepflanzung 26.11.2017 by Daniel Mack Ratgeber – Die beste Bepflanzung für ein Grab Für die Grabbepflanzung muss nicht immer gleich ein Gärtner engagiert werden. Durch eine geschickte Pflanzenauswahl gelingt eine hübsche, pflegeleichte Grabbepflanzung sehr gut. Von Anfang an die richtige Pflanzenwahl treffen und dann später weniger Mühe haben. Wir zeigen wie es geht… Das A und O bei Grabpflanzen ist wohl, dass sie auch mal Trockenperioden überstehen müssen. Eine regelmäßige Bewässerung kann eben nicht immer garantiert werden. Zudem sollten sie Sonne und Schatten vertragen, winterfest sein und nicht wuchern. Welche Pflanzen sind also geeignet? – Die Grabbepflanzung muss für das ganze Jahr geeignet sein – Immergrüne Bodendecker – auch für Urnengräber Am besten für die Grabbepflanzung, z.B. für ein Urnengrab, sind immergrüne Bodendecker, wie beispielsweise die immergrüne Traubenheide. Überhaupt sind Heidepflanzen eine gute Wahl. Sie sehen gut aus, sind robust und nicht zu teuer in der Anschaffung. Ein weiterer Vorteil immergrüner Bodendecker ist, dass sie Unkraut dauerhaft unterdrücken. Der Ysander (Pachysandra terminalis) zum Beispiel, welcher auch unter den Namen Dickmännchen oder Schattengrün bekannt ist, bildet im Schatten der Bäume dichte grüne Teppiche, durch die kein Unkraut durchkommt. Der beste Termin für die Pflanzung von Bodendeckern ist übrigens der Spätsommer, denn da lässt das Unkrautwachstum allmählich nach und die Bodendecker haben bis zum Winter noch genügend Zeit zum Einwurzeln. Buchsbaum und Co. für das Grab Für Akzente oder die Umrandung sind Buchsbaumsträucher oder Steinginster gut geeignet. Auch andere Zwerggehölze wie Euonymus oder die japanische Stechpalme machen häufig Sinn. Sie sind pflegeleicht, winterhart und immergrün – beste Voraussetzungen also für die Grabbepflanzung. Übrigens heißt der Steinginster nicht nur so, sondern er eignet sich auch sehr gut für Steingärten. Gerade bei der Grabbepflanzung, wo so viele Steinelemente vorherrschen, ist er eine schöne Wahl. Er blüht im herrlichen Gelb, ist sehr anspruchslos und verträgt auch Trockenheit. – besonders im Herbst und Winter ist eine immergrüne Bepflanzung wichtig – Saisonale Akzente setzen – Grabbepflanzung im Wandel des Jahres Damit die Grabbepflanzung auch ein paar farbliche Akzente bekommt, sollten hier und da Plätze für Zwiebelgewächse aufgespart werden. Tulpen für den Frühling, hübsche Stauden für den Sommer bis Herbst. Viele verwenden auch eine mittige Plattform für eine große Pflanzschale. Diese kann dann saisonal erneuert werden, während die umliegende Grabbepflanzung unabhängig davon gedeiht. Auch Steckvasen für wöchentlich neue Schnittblumen sind als Dekoration für das Grab sehr beliebt. Apropos – neben der Grabbepflanzung sorgen auch verschiedene Elemente der Grabdekoration für ein liebevoll hergerichtetes Grab. So verzieren Grabsteine, Grabtafeln, Schriftrollen, Engel oder Grabkreuze ein Grab nicht nur, sondern geben ihm auch entsprechend Bedeutung. Lesen Sie ausführlich darüber in unserem Artikel Grabschmuck. Grabbepflanzung für den Winter Ein letztes Augenmerk sei nun noch der Grabbepflanzung für den Winter gewittnet. Trotz Kälte und Schnee sollte das Grab gut aussehen. Um das zu bewerkstelligen, sollten Sie zunächst schon im Spätherbst frische Graberde großzügig auf dem Grab verteilen. Schwarze nährstoffreiche Torferde eignet sich dafür am besten. So werden die Pflanzen eierseits gestärkt für den Winter und andererseits sieht das Grab gleich wieder gut gepflegt aus. Im selben Atemzuge können Sie auch das Grab mit ein paar Ziersträuchern bepflanzen, die an kalten Wintertagen oftmals noch mit bunten Beeren aufwarten. Ältere Pflanzen oder verwelkte, sollten hingegen ersetzt werden. Zudem können gerade im Winter hübsche Naturgestecke aus Tannengrün, frischen Zapfen, Zierkürbissen, Walnüssen und dergleichen beschauliche Akzente setzen. Vielleicht legen Sie sogar selbst Hand an? Und zu guter Letzt sind die Christrosen das Besondere im Winter, denn sie blühen dann auch. Ein vielverwendetes Highlight der Grabbepflanzung und noch dazu ein sehr sehenswertes. – Blumen auf dem Friehof, es müssen nicht immer Schnittblumen sein –
Steinzeit Urnenwand 29.12.2016 by Daniel Mack Urnenbestattung wie in der Steinzeit Die besondere Urnebestattung In den letzten Jahren ist ein vermehrtes Interesse an Bestattungen aufgekommen, die eine Alternative zum Friedhof suchen. Besonders profitiert haben davon Bestattungswälder, Parkanlagen aber auch z.B. Ballonbestattungen. Auf eine ganz andere Form der Urnenbeisetzung ist man nun in England gekommen: die Steinzeit Urnenwand. Vor mehr als 5000 Jahren, mitten in der Steinzeit, wurden die menschlichen Überreste in Steingräbern bzw. Steinhügeln vergraben. Die Idee, diese alte Tradition der Steinzeit-Bestattung wieder aufleben zu lassen, kam von dem englischen Landwirt Tim Daw. Er errichtete auf seinem Feld eine Begräbnisstätte die dem Steinzeitvorbild folgt. 5000 Tonnen an Stein und Material musste bewegt werden um diese Erinnerungsstätte zu erschaffen. Im Inneren des riesigen Stein-Gebildes befindet sich das wohl außergewöhnlichste Kolumbarium in Europa. Eine Urnenwand im authentischen Steinzeitlook. Konstruktion der Steinzeit Urnenwand In einem Weizenfeld außerhalb eines kleinen Dorfes ist ein 5000 Tonnen schwerer Felsenberg aus Kreide aufzufinden. Dieser ist ungefähr 62 Meter lang und 6 Meter hoch. Die Fassade der Steinzeit Urnenwand besteht hierbei aus einem sogenannten «Sarsen Stein». Es ist derselbe Stein, welcher schon damals für die Urnennischen verwendet wurde. Sobald man ein schweres Eisentor im Mauerwerk passiert hat, betritt man einen langen, zentral gelegten Tunnel. Dieser Tunnel führt in fünf kreisförmige Kammern, welche jeweils mit einer Kuppel versehen sind. Unter diesen Kuppeln befinden sich die Nischen, welche zur Aufbewahrung der Urnen gedacht sind. In jeder Kammer ist Platz für bis zu acht Urnen eines geliebten Menschen. Tim Daw erzählt auch, dass einmal im Jahr in der Morgendämmerung der Wintersonnenwende die Sonne genau mit der Tür ausgerichtet wird. Dabei wird eine Welle eines Lichtstrahls die Kammern und Gänge erhellen. Das Licht erreicht somit auch die in den Kammern aufbewahrten Urnen. Nischen in Steinzeit Urnenwand kaufen In diesem Begräbnis ist Platz für 600 Urnen. Wenn Sie solch einen Platz für eine Urne kaufen möchten, sollten Sie mit ca. 400 Pfund rechnen. Die Nachfrage für diese Urnenwände ist enorm und schon kurz nach der Eröffnung waren 10% der Nischen verkauft. Hilfreiche Links: Marmor Urnen Keramik Urnen Quelle: http://www.dailymail.co.uk/
Urnengräber und Urnen 15.04.2016 by Daniel Mack Was muss ich für den Friedhof beachten? Ein Urnengrab ist ein Grabplatz auf einem Friedhof, in dem die Urne beigesetzt wird. Ähnlich wie bei einer normalen Sargbestattung wird ein Grabfeld für die Bestattung auf dem Friedhof zugewiesen (Reihengrab) oder ausgewählt (Wahlgrab). Die Urne mit der Asche wird üblicherweise an Seilen in die ausgehobene Vertiefung eingelassen. Im Vergleich zu Gräbern für Körperbestattungen sind die Urnengräber naturgemäß kleiner. Durch den reduzierten Platzaufwand sind diese Urnengräber auch häufig preisgünstiger als Gräber für Körperbestattungen. Allerdings haben manche Friedhöfe die erhöhte Nachfrage zum Anlass genommen und die Urnengräber preislich den Sarggräbern angepasst. Liegezeit – Biournen und nicht organische Urnen Zusätzlich zum reduzierten Platzbedarf ist meist auch eine reduzierte Liegezeit für Urnengräber vorgesehen. Im Gegensatz zu einer Körpererdbestattung ist die Liegezeit jedoch nicht an den Verwesungsprozess angepasst. Dies ist besonders für die (metallischen) Aschekapseln und metallischen/keramischen Schmuckurnen relevant. Bei diesen und anderen nicht biologisch abbaubaren Komponenten reicht die vorgesehene Liegezeit nicht aus, um das Gefäß vollständig aufzulösen. Deshalb verlangen viele Friedhöfe eine biologisch abbaubare Urne. Dies kann entweder eine Bio Urne, eine Holzurne oder ähnliches sein. Dadurch stellen die Friedhöfe sicher, dass die Urne vollständig aufgelöst ist bevor die Liegezeit abläuft. Kosten eines Urnengrabes – auch die Grabpflege beachten Schließlich sollten bei einer ganzheitlichen Betrachtung der Kosten nicht nur die einmaligen Bestattungskosten beachtet werden (Urne, Bestatter, Urnengrab), sondern auch die Kosten der Langzeitpflege. Je nach Aufwand und Anspruch können über die Liegezeit schnell etliche tausend Euro für die Grabpflege zusammenkommen. Deshalb bieten viele Bestatter nun auch „Natur“ Bestattungen oder Waldbestattungen an, bei denen eine Pflege nicht notwendig ist. Diese Entscheidung ist aber eine sehr individuelle. Um eine Idee für einen normalen Kostenaufwand zu bekommen sind im folgenden einige Gräberpreise, beispielhaft aus Freiburg aufgelistet. Bitte beachten Sie, dass diese Preise nur als Anhaltspunkt dienen können. Erdbestattung Grundgebühr 960€ Tieferlegung 151€ Reihengrab (15 Jahre) 451€ Rasenreihengrab (15 Jahre) 863€ Wahlgrab je Einzelplatz und Jahr 65€ Wahlgrab je Doppelplatz und Jahr 131€ Feuerbestattung Urnenbeisetzung 161€ Reihengrab (15 Jahre) 347€ Reihengrab Anonym (15 Jahre) 553€ Wahlgrab je Einzelplatz und Jahr 62€ Baumfeld je Einzelplatz und Jahr 62€ Reihengrab Baumfeld (15 Jahre) 759€ Quelle: Friedhof Gebührenverordnung Freiburg
Urne für Zuhause? 20.03.2013 by Daniel Mack Kann ich eine Urne mit nach Hause nehmen? Eine der häufigsten Fragen, die uns immer wieder gestellt wird, ist die Frage, ob die Urnen mit nach Hause genommen werden dürfen. Dazu gibt es ein klares „Jain“ als Antwort. Aber genaugenommen ist die Frage nach der Urne für Zuhause gar nicht so schwer zu beantworten: In Deutschland herrscht Friedhofszwang, in ganz Deutschland? Nein, eine Stadt im Norden widersetzt sich. Aber der Reihe nach. Urnen Zuhause Während es für Leichname aus hygienischen Gründen gute Argumente für einen Friedhofszwang gibt, ist dieses Argument bei einer Kremation nicht mehr tragfähig. Trotzdem macht in Sachen Friedhofszwang der deutsche Staat keinen Unterschied. Urne mit nach Hause nehmen – Europa Ganz anders sieht es im europäischen Ausland aus. In der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und Österreich ist es ohne weiteres möglich, die Asche eines Verstorbenen mit nach Hause zu nehmen. Ob man die Urne dann auf den Kaminsims stellt oder im Garten verstreut, ist dem Gesetzeber egal. Vielfältige Bestattungsmöglichkeiten, die teilweise auch in Deutschland angeboten werden, wie z.B. Wiesen, Gletscher oder auch Ballonbestattungen, also Bestattungsformen bei denen die Asche verstreut wird, werden zwar von deutschen Bestattern angeboten, allerdings findet das eigentliche Verstreuen im Ausland statt, meist in der Schweiz oder in Frankreich. Im Ausland haben die Angehörigen dank lockerer Bestattungsgesetze mehr Möglichkeiten eine Wahl bei der Bestattung zu treffen. Eine Urne für Zuhause ist also möglich und man kann sogar die Urne im Garten bestatten. Urne mit nach Hause nehmen Bremen Urne im Garten Doch war da nicht eine Stadt, die sich widersetzt? Seit Ende 2014 ist es in Bremen erlaubt, nach der Kremation die Asche mit nach Hause zu nehmen und im heimischen Garten (nur dort) zu verstreuen. Das Aufbewahren zu Hause ist 2015 ergänzt worden. Eine Standzeit von ein- bis zwei Jahren wird nun gestattet, bevor die Urne auf einem Friedhof vergraben werden muss. Die Urne für Zuhause ist also in Bremen begrenzt möglich. In Bremen darf man eine Urne mit nach Hause nehmen. Sie muss allerdings im Garten verstreut werden. Man darf weiterhin keine Urne in Deutschland auf den Kaminsims stellen. Für das Verstreuen der Asche im eigenen Garten in Bremen benötigt es eine Genehmigung. Dies wird nur erteilt, wenn der oder die Verstorbenen seinen letzten Hauptwohnsitz in Bremen hatte und der Wunsch nach Verstreuung im eigenen schriftlich notiert wurde. Gegen die Regelung in Bremen spricht, dass es schwierig wird den Verbleib der Urne zu kontrollieren oder sicherzustellen, dass die Asche nicht ausgetauscht wird. Es ist auch nicht eindeutig geklärt, wer bei Familienstreitigkeiten die Asche behalten darf. Alle Infos zu Urne mit nach Hause nehmen Bremen lesen Sie unter Urnen und Bestattungen in Bremen. Bestattungspflicht Urne Die Bestattungspflicht ist in Deutschland in den Bestattungsgesetzen der Bundesländer festgehalten. Demnach darf sich die Asche von Verstorbenen grundsätzlich nicht außerhalb von Friedhöfen beigesetzt werden. Sie finden Diese Bestattungspflicht gilt für Urne und Sarg gleichermaßen. Sie finden das Bestattungsgesetzt des jeweiligen Bundeslandes meistens auf deren Internetseiten. Als Ausnahme von dieser Regelung gilt die Seebestattung. Außerdem entfällt die Bestattungspflicht bei einer Plastination der Leiche. Wer für die Bestattung verantwortlich ist, legen die Gesetze meist auch fest. Eine häufige Reihenfolge ist: 1. Ehepartner oder Lebenspartner 2. Volljährige Kinder 3. Eltern 4. Großeltern 5. Volljährige Geschwister oder Enkel Urne zu Hause beisetzen – Eine Ordnungswidrigkeit Nicht erlaubt bedeutet immer auch, dass eine Strafe damit einhergeht. In Deutschland ist das mit nach Hause nehmen der Asche nicht möglich, da sich der Bestatter strafbar machen würde. Ein holländischer Bestatter ist aber nicht an diese Deutsche Beschränkung gebunden. Eine klassische Umgehung dieses Verbotes ist daher mit dem Bestatter zu vereinbaren, sodass die Kremation im Ausland stattfindet. Der Bestatter hat seine Schuldigkeit getan und übergibt den Leichnam an eine offizielle Einrichtung. Der holländische Kremator macht sich nicht strafbar, wenn er die Asche, nach holländischem Recht, an die Hinterbliebenen übergibt. Was ist aber mit den Hinterbliebenen? Das ist der Pferdefuß an dieser Variante. In dem Moment, in dem die Hinterbliebenen mit der Asche zurück über die Grenze nach Deutschland fahren, gilt wieder Friedhofszwang! Wenn die Asche also nicht auf einem Friedhof bestattet wird, machen sich die Hinterbliebenen einer Ordnungswidrigkeit strafbar. Zwar ist uns kein einziger Fall zu Ohren gekommen, in dem diese Ordnungswidrigkeit tatsächlich auch geahndet wurde, nichtsdestotrotz bleibt es eine solche. Zwar ist das oben beschriebene Vorgehen weit verbreitet, juristisch muss aber davon abgeraten werden. Auch müssen wir an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass wir keine Juristen sind und natürlich keine Haftung übernehmen. Alternative Bestattungsmethoden in Deutschland Die Nachfrage nach Bestattungsalternativen in Deutschland wächst. So erhalten Ruhewälder immer größeren Zulauf. Auch die Nachfrage nach Seebestattungen wächst stetig. Der Friedhof ist out und für viele zur angemessenen Trauerverarbeitung einfach nicht mehr angemessen. In Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thürigen ist außerdem die Streubestattung erlaubt. In Skandinavien ist dies Gang und Gebe. Wo dürfen Urnen eigentlich beigesetzt werden? Urnen dürfen in Deutschland auf Friedhöfen, in Ruhewäldern und auf See beigesetzt werden. Für die Seebestattung ist eine besondere Seeurne notwendig. Auch die Bestattung in Kolumbarien ist erlaubt. Diese Urnenwände befinden sich meist auf Friedhöfen. Urne mit nach Hause nehmen 2020 – Update Das Thema Urne mit nach Hause nehmen ist in Bestatter-Kreisen viel diskutiert. In Hamburg hat es zwar 2020 eine Reform des Bestattungsgesetztes gegeben. Aber eine gewünschte Änderung des Friedhofszwange bliebt aus. Dies hat sich 2020 in Sachen Bestattungsgesetzt 2020 in Hamburg geändert: Die Nutzung der Friedhöfe für soziale und kulturelle Veranstaltungen sowie als Erholungsflächen ist erlaubt. Grabfelder für Mensch-Tier-Bestattungen sind erlaubt. Urnen dürfen in Mausoleen aufgestellt werden. Es ist klarer geregelt, welche Angehörigen für die Bestattungskosten in welcher Höhe aufkommen. Weiter entfernte Verwandte wurden von ihren Pflichten entbunden. Zahlungspflichtige Angehörige sind nunmehr: Ehegatten, Lebenspartner, Kinder, Eltern, Geschwister, Enkel. Bei behördlich veranlassten Bestattungen kann nur eine anonyme oder Seebestattung stattfinden, wenn die verstorbenen Person dies zu Lebzeiten schriftlich festgehalten hat. Eine Urne für Zuhause ist in Hamburg also weiterhin nicht gestattet. Obwohl sich 65 Prozent der Befragten bei einer Emnid-Umfrage dafür aussprachen die Friedhofspflicht abzuschaffen, müssen wir in Deutschland weiterhin darauf warten, dass man sich befüllte Urnen auch zu Hause hinstellen darf. Das Gesetz sagt: Der Leichnam oder die Asche von Menschen dürfen nur in dafür vorgesehenen Arealen beigesetzt werden, also auf dem Friedhof oder in einem Bestattungswald. Warum darf man Urnen nicht mit nach Hause nehmen?Warum darf man Urnen nicht mit nach Hause nehmen? Man darf in Deutschland Urnen nicht mit nach Hause nehmen, weil in den Bestattungsgesetzen aller Bundesländer steht, dass jede Leiche bestattet werden muss. Wer eine Urne mit nach Hause nimmt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Diese Gesetze stammen noch aus dem Mittelalter. In dieser Zeit war Deutschland sehr christlich geprägt und die Kirche war für Begräbnisse zuständig. 1806 wurde diese Pflicht aus hygienischen Gründen ins Allgemeine Preußische Landrecht aufgenommen. Später wurde ein ähnlicher Absatz ins Reichsgesetz übernommen. Heute hat jedes Bundesland sein eigenes Bestattungsgesetz und bisher haben alle diese Regelung zum Friedhofszwang beibehalten. Ausnahmen: Dies gilt nicht für Tier-Urnen. Tier-Urnen darf man mit nach Hause nehmen, auf dem Kamin-Sims aufstellen oder im Garten vergraben. In Bremen kann man seit 2015 die Asche auf dem eigenen Privatgrundstück verstreuen, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind. Auch eine Seebestattung gilt als Bestattung. Sie dürfen eine leere Urne ohne Asche als Erinnerung zu Hause hinstellen. Umstritten: Diamentenbestattung: Das Pressen der Asche zu einem Diamanten wird von den meisten Anwälten in Deutschland als illegal eingestuft. Asche-Schmuck: Einen Teil der Asche für eine Schmuck-Phiole abzuzweigen kann als Störung der Totenruhe nach § 168 Absatz 1 StGB gelten. Für die Diamantbestattung wie auch den Ascheschmuck ist aber kein Fall bekannt, in dem es zu einer Verurteilung kam.