Urnen mit nach Hause nehmen – Erlaubt in 2022? 02.02.2021 by Daniel Mack Eine der häufigsten Fragen, die uns immer wieder gestellt wird: Darf ich eine Urne eigentlich mit nach Hause nehmen? Auch in Bestatterkreisen ein heiß diskutiertes Thema. In diesem Artikel wollen wir einen Überblick geben. Darf ich im Jahr 2022 eine Urne mit nach Hause nehmen? In Deutschland herrscht nach wie vor Friedhofszwang oder auch Friedhofspflicht. Der Leichnam oder die Asche von Menschen darf demnach nur in dafür vorgesehenen Arealen, also auf dem Friedhof oder in einem Bestattungswald, beigesetzt werden. Das bedeutet, dass Verstorbene in offiziellen Gräbern die letzte Ruhe finden müssen. Es ist Angehörigen in Deutschland also nicht gestattet, die Urne einer verstorbenen Person mit nach Hause zu nehmen und in den eigenen vier Wänden oder im Garten aufzubewahren. So schreibt es das deutsche Bestattungsgesetz vor. Das Bestattungsrecht ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Die Regelungen sind sich jedoch ähnlich und unterscheiden sich vor allem in der Bestattungsfrist. Sie finden das Bestattungsgesetz des jeweiligen Bundeslandes meistens auf deren Internetseiten. Die Friedhofspflicht gilt übrigens nur für Menschen. Tierurnen darf man im Haus oder im Garten aufstellen. Auch eine leere Urne dürfen Sie selbstverständlich als Erinnerung zu Hause aufbewahren. Sonderfall Bremen Es gibt jedoch eine Ausnahme: Das Bundesland Bremen hat im Jahr 2014 das Bestattungsgesetz gelockert. Dort ist es unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, nach der Kremation die Asche mit nach Hause zu nehmen und im Garten (und NUR im Garten!) zu verstreuen. Für diese Option gibt es eine Voraussetzung: Zum Verstreuen der Asche benötigt man eine Genehmigung. Diese wird nur erteilt, wenn die verstorbene Person den letzten Hauptwohnsitz in Bremen hatte und der Verstreuung vor seinem Tod zugestimmt hat. Urne zu Hause in Europa Und wie sieht es in unseren Nachbarländern aus? Im Ausland haben Angehörige dank lockerer Bestattungsgesetze mehr Möglichkeiten bei der Wahl der Bestattung. In der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und Österreich ist es ohne weiteres möglich, die Asche eines Verstorbenen mit nach Hause zu nehmen. Ob man die Urne dann auf den Kaminsims stellt oder im Garten verstreut, ist dem Gesetzgeber egal. Vielfältige Bestattungsmöglichkeiten, die teilweise auch in Deutschland angeboten werden, wie z.B. Wiesen-, Gletscher- oder auch Ballonbestattungen, also Bestattungsformen, bei denen die Asche verstreut wird, werden zwar von deutschen Bestattern angeboten. Allerdings findet das eigentliche Verstreuen im Ausland statt, meist in der Schweiz oder in Frankreich. Wo dürfen Urnen eigentlich beigesetzt werden? Urnen dürfen in Deutschland auf Friedhöfen, in Ruhewäldern und auf See beigesetzt werden. Für die Seebestattung ist eine besondere Seeurne notwendig. Auch die Bestattung in Kolumbarien ist erlaubt. Diese Urnenwände befinden sich in der Regel auf Friedhöfen. Übrigens: Wer für die Bestattung verantwortlich ist, legen die Gesetze meist auch fest. Eine häufige Reihenfolge ist: Ehepartner oder Lebenspartner Volljährige Kinder Eltern Großeltern Volljährige Geschwister oder Enkel Alternative Bestattungsmethoden in Deutschland Angehörige suchen immer häufiger nach Alternativen zur Bestattung auf einem Friedhof. Für viele Menschen passt der Friedhof einfach nicht mehr mit der persönlichen Trauerverarbeitung zusammen. Daher wächst in Deutschland die Nachfrage nach alternativen Bestattungsmethoden. Ruhewälder erhalten immer größeren Zulauf und auch Seebestattungen an der Nord- oder Ostsee sind beliebt. In Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen ist außerdem die Streubestattung erlaubt. Die Urne zu Hause aufstellen – Eine Ordnungswidrigkeit In Deutschland ist der Bestatter dafür verantwortlich, dass die Urne ordnungsgemäß überführt wird. Nach der Kremation wird die Asche in eine Aschekapsel abgefüllt und direkt an einen Bestatter übergeben. Eine Weitergabe an die Angehörigen ist somit gar nicht möglich, außer der Bestatter macht sich strafbar. Und selbst wenn die Kremation im Ausland stattfindet, sobald die Urne nach Deutschland kommt, herrscht wieder Friedhofszwang. Wird die Asche daraufhin nicht ordnungsgemäß bestattet, begehen die Hinterbliebenen eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldstrafe bis zu 1.500 Euro geahndet werden kann. Was spricht gegen eine Urne zu Hause? Natürlich gibt es auch Gründe, die gegen eine Gesetzesänderung sprechen. Der Friedhofszwang stellt sicher, dass es sowohl für Familienangehörige als auch für Freunde der verstorbenen Person einen Ort des Gedenkens gibt, der jederzeit zugänglich ist. Auf einem privaten Grundstück ist das nicht möglich. Außerdem müsste die Frage geklärt werden, welcher Angehörige die Totenfürsorge übernimmt und somit das alleinige Recht an der Urne hat. Und was passiert bei Familienstreitigkeiten? Es könnte durchaus auch zu Problemen führen, sollte der Friedhofszwang gelockert oder aufgehoben werden. Seit Jahren wird in Deutschland über eine Lockerung diskutiert, eine Gesetzesänderung steht jedoch nicht in Aussicht. Sollte es in Zukunft doch eine Änderung geben, werden wir Sie hier darüber informieren!
Bio Urne kaufen 03.03.2018 by Daniel Mack Wann sollten Sie eine Bio Urne kaufen? Wir werden oft gefragt warum und wann eine Bio Urne gekauft werden sollte. Man könnte es sich einfach machen diese Frage zu beantworten, aber es lohnt sich bei diesem Thema ins Detail zu gehen. Zuerst möchten wir auf die Definition der oft genannten Bio Urnen eingehen und die technischen Möglichkeiten und den Verbreitungsbereich beschreiben. Anschließend finden Sie Informationen zu den Anwendungsbereichen und den Limitierungen im Deutschen Markt. Eine Ausnahme zu der Deutschen Regel gibt es in Bremen, lesen sie dazu unseren Blog-Artikel: Urnen zu Hause – Regelung in Bremen Die Bestimmungen in Österreich werden in diesem Artikel behandelt: Bestattung in Österreich Handbemalte Bio Urne mit Orchideen 1. Was ist eine Bio Urne? Der Begriff Bio Urnen (selten auch Öko Urne) steht kurz für biologisch abbaubare Urnen. Das bedeutet, dass diese Urne sich unter normalen Umständen biologisch rückstandsfrei zersetzt, sprich sie verrottet. Die einfachste Variante sind Urnen aus 100% Holz. Dieses Holz, sofern nicht chemisch nachbehandelt, zersetzt sich wie jedes andere biologische Material vollständig. Vollholz Urnen, sind unter den biologisch abbaubaren Urnen eine alternative, durch ihre hochwertige Verarbeitung werden Sie aber seltener als Bio Urne geführt obwohl sie natürlich alle Anforderungen erfüllen. Wenn Sie keine Vollholz Urne kaufen wollen gibt es weit verbreitete Alternativen. Seit einigen Jahren sind Urnen aus sogenanntem Flüssigholz im Markt. Dieses Material ist auf Lignin Basis (einfach gesprochen das „Holz Bindemittel“) und lässt sich in einem Spritzguss-Verfahren verarbeiten. Diese Bio Urnen sind von der Form sehr frei gestaltbar und, wie auch die Holz Urnen, biologisch abbaubar. Mittlerweile können Sie eine große Bandbreite dieser Bio Urnen kaufen. Je nach Hersteller und Bestatter finden sich diverse Formen im Angebot. Wenn Sie in Deutschland eine Bio Urne kaufen ist sie meist zu 100% aus Flüssigholz, während im Europäischen Ausland oft auch mit einem erhöhten Anteil von Holzstücken gearbeitet wird. Beide Urnen Varianten sind natürlich vollständig biologisch abbaubar. Zusätzlich zu den beiden oben genannten Variante können Sie mittlerweile auf dem Mark auch weitere biologisch abbaubare Urnen kaufen. Diese sind unter anderem auf Wellpalle, Filz oder Pappmaché Basis. Zwar sind diese Optionen auch biologisch abbaubare Urnen, aber ästhetisch nicht für jeden ansprechend. Haben Sie andere Erfahrungen? Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar. 2. Wann sollte ich eine Bio Urne kaufen? Bio Urne mit Airbrush Der wesentliche technische Grund für Bio Urnen sind Regulierungen. Bekanntestes Beispiel für die Anwedung einer solchen Urne sind Bestattungswälder. Da bei diesen das Grab nicht mehr, wie bei einem normalen Friedhof, aufgelöst wird, müssen die verwendeten Materialien vollständig abbaubar sein. (Mehr Infos zur Abbaubarkeit finden Sie in diesem Artikel über die Zerfallsprozesse von Bio Urnen) Heutzutage finden sich aber auf vielen Friedhöfen Anlagen, die Wald oder parkähnlichen Charakter haben, und damit ähnliche Vorraussetzungen schaffen. Metall Urnen und andere nicht Bio Urnen müssen nach der Liegezeit wieder ausgegraben und entsorgt werden. Was dann genau mit der Asche und der Urne passiert , darüber sprechen die Friedhosbetreiber nur sehr selten. Und das soll nicht Teil dieses Artikels sein. Wenn Sie also eine Bio Urne kaufen, ersparen Sie sich mögliche Probleme mit dem lokalen Friedhof oder eventuelle Sorgen über den Verbleib nach der Liegezeit. Die Flexibilität, die Sicherheit bei der Begräbnisstätte und der ökologische Gedanke sind mit Sicherheit die wesentlichen Triebfedern hinter der immer größeren Beliebtheit der Bio Urnen. Dennoch gibt es eine Einschränkung zu beachten: Wenn Sie überlegen eine Urnenwand (Columbarium) zu nutzen oder die Urne mit nach Hause nehmen wollen, steht Ihnen zwar mit einer Bio Urne nichts im Wege, allerdings sind dann langlebigere Metall Urnen oder edle Marmor Urnen zu empfehlen. Die Kosten für solche Urnen liegen, je nach Variante, meist nicht viel über den verbreiteten Bio Urnen. Das Wichtigste ist jedoch, dass Sie eine Urne wählen die zu Ihnen und Ihren Angehörigen passt. Auch interessant: Ratgeber: Grabbepflanzung Ratgeber: Grabschmuck Angebot! Bio Urne weiß mit Blumen155,00 € 99,00 € Enthält 19% Mehrwertsteuer Kostenloser Versand Lieferzeit: Sofort lieferbar Bei Lieferungen in Nicht-EU-Länder können zusätzliche Zölle, Steuern und Gebühren anfallen. In den Warenkorb Bio Urne VALE weiß100,00 € Enthält 19% Mehrwertsteuer Kostenloser Versand Lieferzeit: Sofort lieferbar Bei Lieferungen in Nicht-EU-Länder können zusätzliche Zölle, Steuern und Gebühren anfallen. In den Warenkorb Bio Urne weiß glänzend mit W...170,00 € Enthält 19% Mehrwertsteuer Kostenloser Versand Lieferzeit: Sofort lieferbar Bei Lieferungen in Nicht-EU-Länder können zusätzliche Zölle, Steuern und Gebühren anfallen. In den Warenkorb Bio Urne handbemalt – Wa...250,00 € Enthält 19% Mehrwertsteuer Kostenloser Versand Lieferzeit: Sofort lieferbar Bei Lieferungen in Nicht-EU-Länder können zusätzliche Zölle, Steuern und Gebühren anfallen. In den Warenkorb 3. Weiter Infos zu Bio Urnen und anderen Urnen Eine Auswahl an Bio Urnen finden Sie in unserem Shop. Wenn Sie fragen zu Bio Urnen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Alternativen zu Bio Urnen sind z.B. Seeurnen Holzurnen Natur Urnen Nicht biologisch abbaubar sind z.B. Marmor Urnen, Metall Urnen oder auch Keramik & Glas Urnen. 4. Fünf einfache Schritte zum Urnenkauf Lesen sie weiter: Trauerrituale in nicht christlichem Kulturkreis Naturverbunden mit der Baumstamm Urne Biologische Abbaubarkeit von Urnen
Urnen und Bestattungen in Bremen 22.01.2018 by Daniel Mack Urnen zu Hause? Wie ist das Bestattungsgesetz in Bremen? Darf man in Deutschland die Urnen zu Hause haben? Eigentlich nicht, aber es gibt Ausnahmen. Wir widmen uns in diesem Artikel dieser Thematik – vor allem der Regelung des Bestattunsgesetz in Bremen. – Holzurne zu Hause – Urnen zu Hause – darf man das in Deutschland? Fangen wir auch gleich mit der Hauptfrage der Thematik an. Wie ist die Ausnahme im Bestattungsgesetz in Bremen? Neben der Friedhofsbeisetzung gibt es natürlich noch andere Möglichkeiten die Asche der Verstorbenen beizusetzen. Das sind beispielsweise die Seebestattung oder die Baumbestattung. Die Urne samt Asche zu Hause aufzubewahren oder im heimischen Garten beizusetzen ist in Deutschland allerdings nicht erlaubt. Dies regelt in Deutschland das Bestattungsgesetz. Eine Ausnahme bildet hier allerdings das Bundesland Bremen. Zwar haben alle deutschen Bundesländer eigene Bestattungsgesetze, aber Bremens Gesetz weicht entschieden von den anderen Bundesländern ab. In Bremen darf seit dem 1. Januar 2015 unter bestimmten Umständen die Asche der Verstorbenen auf privaten Grundstücken und ausgewiesenen öffentlichen Flächen verstreut werden. Welche Umstände sind das denn laut des Bestattungsgesetz in Bremen? Im Bestattungsrecht ist auch der sogenannte Friedhofszwang verankert. Hier steht eindeutig geschrieben, dass Leichname nur auf Friedhöfen bestattet werden dürfen. Das ist auch in Bremen immer noch der Fall. Vor allem sind es hygenische Gründe die hier zum tragen kommen. Allerdings gilt das Argument der Hygiene für die sterile Asche nicht. Dennoch herrscht der Friedhofszwang auch für die Asche noch in allen Bundesländern außer Bremen. Beisetzung im eigenen Garten Im Bestattungsgesetz in Bremen gibt es unter bestimmten Umständen eine Außnahme. Bei einer entsprechenden Genehmigung darf die Asche des Verstorbenen auf dem privaten Grundstück verstreut bzw. die Urne im eigenen Garten beigesetzt werden. Bedingungen für die Erteilung dieser Genehmigung sind: 1. Der Verstorbene muss seinen letzten Hauptwohnsitz im Land Bremen gehabt haben. 2. Der Verstorbene muss seinen Wunsch schriftlich notiert haben (nicht zwingend im Testament oder beim Notar) und zwar samt Ort der Bestattung und Person, die ihn bestatten soll. 3. Der Ausbringungsort muss Privateigentum sein und der Grundstückseigentümer muss zuvor seine Zustimmung erklärt haben. 4. Benachbarte Grundstücke dürfen durch die Ausbringung der Asche nicht beeinträchtigt werden. 5. Nur die zum Ausstreuen bestimmte Person darf die Urne entgegennehmen und öffnen. 6. Das Ausbringen der Asche muss unverzüglich nach Erhalt der Urne erfolgen. 7. Spätestens zwei Wochen nach der Ausbringung muss die zur Totenfürsorge berechtigte Person gegenüber der Behörde eine eidesstattliche Versicherung abgeben, dass die Vorgaben eingehalten wurden. Mehr zu Abbaubarkeit von Bio Urnen – Urne im Garten – Persönlich und Nah – Bestattungspflicht und Kostentragungspflicht Schauen wir uns das Bestattungsgesetz nochmal etwas genauer an. Klar ist jetzt: Das Bestattungsgesetz ist Ländersache! Daher darf auch Bremen vom Friedhofszwang abweichen im Gegensatz zu anderen Bundesländern. Ein weiterer Fakt ist: In Deutschland besteht eine Bestattungspflicht! Das bedeutet, dass Familienmitglieder rechtlich dazu aufgefordert sind, sich um die Bestattung ihres Verstorbenen zu kümmern. Zuerst sind das die nächsten Familienangehörigen wie Ehegatte, Lebenspartner oder Kinder. Ansonsten können auch weitere Verwandte in die Pflicht geraten. Dazu passende interessante Artikel: Die Feuerbestattung – von der Kremation zur Bio Urne Kosten von Urnengräbern Ebenso besteht laut Bestattungsgesetz auch eine Kostentragungspflicht. Diese unterscheidet sich allerdings etwas von der Bestattungspflicht. Sie kann entweder privatrechtlich oder öffentlich-rechtlich gestaltet sein. Meist trägt der Erbe die Kosten der Bestattung. Wenn dieser sich allerdings auf die beschränkte Erbhaftung beruft, tragen normalerweise die unterhaltspflichtigen Hinterbliebenen die Kosten. Auf Antrag kann aber auch das örtliche Sozialamt die Kosten für die Bestattung übernehmen. Urnenmitnahme in andere Länder Wer seine Wurzeln in einem anderen Land hat, wird vielleicht auch andere Regelungen kennen. Beispielsweise ist in der Schweiz der Friedhofszwang nicht mehr zwingend und wurde zum Teil abgeschafft. Hier wird sogar erlaubt, die Asche für die Dauer der Trauerbewältigung zu Hause aufzubewahren. Wie lange das ist, wird jedoch nicht genau festgelegt – was wiederum einen recht großen Spielraum ermöglicht. Andere Länder, andere Bestattungsgesetze. Daher ist es ratsam, wenn es solche Möglichkeiten gibt in der Familie, auch solche in Betracht zu ziehen. Das Thema Abschied Zum Schluss seien dem Thema Abschied generell noch ein paar Worte gewidmet. Gerade wenn es um die Mitnahme der Asche eines geliebten Menschen geht, ist es oftmals der Beweggrund, dass noch kein richtiger Abschied stattgefunden hat. Sei es, dass der Tod plötzlich gekommen ist oder einfach die Bereitschaft für einen Abschied noch nicht da ist – oftmals wünschen sich die Angehörigen dann einfach mehr Zeit. Im Bestattungsgesetz wird auch das Zeitfenster für die Bestattung geregelt. Meistens wird frühestens nach 48 Stunden und spätestens nach acht Tagen die Bestattung vollzogen. Diese sogenannte Bestattungsfrist ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Zudem können Ordnungsämter eine Verlängerung der Bestattungsfrist genehmigen. Darüber hinaus erfolgen bei der Feuerbestattung zuerst die Einäscherung und erst danach die eigentliche Beisetzung. Zwischen beiden Prozessen darf auch nochmal unterschiedlich viel Zeit vergehen (je nach Bundesland). Ab dem Zeitpunkt der Einäscherung kann mitunter bis zur Beisetzung auch nochmal ein Monat vergehen. Zudem darf der Verstorbene in den meisten Bundesländern noch bis zu 36 Stunden nach Eintritt des Todes zu Hause bleiben bzw. im Hospiz etc. All diese Fristen und zugleich der Beistand durch Familienmitglieder, Freunde, Hospiz, Kirche usw. ermöglichen den Trauernden sich dem Thema Abschied zu stellen. Dazu passende interessante Artikel: Bestattungen in Österreich Trauerrituale in anderen Kulturen
Urne für Zuhause? 20.03.2013 by Daniel Mack Kann ich eine Urne mit nach Hause nehmen? Eine der häufigsten Fragen, die uns immer wieder gestellt wird, ist die Frage, ob die Urnen mit nach Hause genommen werden dürfen. Dazu gibt es ein klares „Jain“ als Antwort. Aber genaugenommen ist die Frage nach der Urne für Zuhause gar nicht so schwer zu beantworten: In Deutschland herrscht Friedhofszwang, in ganz Deutschland? Nein, eine Stadt im Norden widersetzt sich. Aber der Reihe nach. Urnen Zuhause Während es für Leichname aus hygienischen Gründen gute Argumente für einen Friedhofszwang gibt, ist dieses Argument bei einer Kremation nicht mehr tragfähig. Trotzdem macht in Sachen Friedhofszwang der deutsche Staat keinen Unterschied. Urne mit nach Hause nehmen – Europa Ganz anders sieht es im europäischen Ausland aus. In der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und Österreich ist es ohne weiteres möglich, die Asche eines Verstorbenen mit nach Hause zu nehmen. Ob man die Urne dann auf den Kaminsims stellt oder im Garten verstreut, ist dem Gesetzeber egal. Vielfältige Bestattungsmöglichkeiten, die teilweise auch in Deutschland angeboten werden, wie z.B. Wiesen, Gletscher oder auch Ballonbestattungen, also Bestattungsformen bei denen die Asche verstreut wird, werden zwar von deutschen Bestattern angeboten, allerdings findet das eigentliche Verstreuen im Ausland statt, meist in der Schweiz oder in Frankreich. Im Ausland haben die Angehörigen dank lockerer Bestattungsgesetze mehr Möglichkeiten eine Wahl bei der Bestattung zu treffen. Eine Urne für Zuhause ist also möglich und man kann sogar die Urne im Garten bestatten. Urne mit nach Hause nehmen Bremen Urne im Garten Doch war da nicht eine Stadt, die sich widersetzt? Seit Ende 2014 ist es in Bremen erlaubt, nach der Kremation die Asche mit nach Hause zu nehmen und im heimischen Garten (nur dort) zu verstreuen. Das Aufbewahren zu Hause ist 2015 ergänzt worden. Eine Standzeit von ein- bis zwei Jahren wird nun gestattet, bevor die Urne auf einem Friedhof vergraben werden muss. Die Urne für Zuhause ist also in Bremen begrenzt möglich. In Bremen darf man eine Urne mit nach Hause nehmen. Sie muss allerdings im Garten verstreut werden. Man darf weiterhin keine Urne in Deutschland auf den Kaminsims stellen. Für das Verstreuen der Asche im eigenen Garten in Bremen benötigt es eine Genehmigung. Dies wird nur erteilt, wenn der oder die Verstorbenen seinen letzten Hauptwohnsitz in Bremen hatte und der Wunsch nach Verstreuung im eigenen schriftlich notiert wurde. Gegen die Regelung in Bremen spricht, dass es schwierig wird den Verbleib der Urne zu kontrollieren oder sicherzustellen, dass die Asche nicht ausgetauscht wird. Es ist auch nicht eindeutig geklärt, wer bei Familienstreitigkeiten die Asche behalten darf. Alle Infos zu Urne mit nach Hause nehmen Bremen lesen Sie unter Urnen und Bestattungen in Bremen. Bestattungspflicht Urne Die Bestattungspflicht ist in Deutschland in den Bestattungsgesetzen der Bundesländer festgehalten. Demnach darf sich die Asche von Verstorbenen grundsätzlich nicht außerhalb von Friedhöfen beigesetzt werden. Sie finden Diese Bestattungspflicht gilt für Urne und Sarg gleichermaßen. Sie finden das Bestattungsgesetzt des jeweiligen Bundeslandes meistens auf deren Internetseiten. Als Ausnahme von dieser Regelung gilt die Seebestattung. Außerdem entfällt die Bestattungspflicht bei einer Plastination der Leiche. Wer für die Bestattung verantwortlich ist, legen die Gesetze meist auch fest. Eine häufige Reihenfolge ist: 1. Ehepartner oder Lebenspartner 2. Volljährige Kinder 3. Eltern 4. Großeltern 5. Volljährige Geschwister oder Enkel Urne zu Hause beisetzen – Eine Ordnungswidrigkeit Nicht erlaubt bedeutet immer auch, dass eine Strafe damit einhergeht. In Deutschland ist das mit nach Hause nehmen der Asche nicht möglich, da sich der Bestatter strafbar machen würde. Ein holländischer Bestatter ist aber nicht an diese Deutsche Beschränkung gebunden. Eine klassische Umgehung dieses Verbotes ist daher mit dem Bestatter zu vereinbaren, sodass die Kremation im Ausland stattfindet. Der Bestatter hat seine Schuldigkeit getan und übergibt den Leichnam an eine offizielle Einrichtung. Der holländische Kremator macht sich nicht strafbar, wenn er die Asche, nach holländischem Recht, an die Hinterbliebenen übergibt. Was ist aber mit den Hinterbliebenen? Das ist der Pferdefuß an dieser Variante. In dem Moment, in dem die Hinterbliebenen mit der Asche zurück über die Grenze nach Deutschland fahren, gilt wieder Friedhofszwang! Wenn die Asche also nicht auf einem Friedhof bestattet wird, machen sich die Hinterbliebenen einer Ordnungswidrigkeit strafbar. Zwar ist uns kein einziger Fall zu Ohren gekommen, in dem diese Ordnungswidrigkeit tatsächlich auch geahndet wurde, nichtsdestotrotz bleibt es eine solche. Zwar ist das oben beschriebene Vorgehen weit verbreitet, juristisch muss aber davon abgeraten werden. Auch müssen wir an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass wir keine Juristen sind und natürlich keine Haftung übernehmen. Alternative Bestattungsmethoden in Deutschland Die Nachfrage nach Bestattungsalternativen in Deutschland wächst. So erhalten Ruhewälder immer größeren Zulauf. Auch die Nachfrage nach Seebestattungen wächst stetig. Der Friedhof ist out und für viele zur angemessenen Trauerverarbeitung einfach nicht mehr angemessen. In Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thürigen ist außerdem die Streubestattung erlaubt. In Skandinavien ist dies Gang und Gebe. Wo dürfen Urnen eigentlich beigesetzt werden? Urnen dürfen in Deutschland auf Friedhöfen, in Ruhewäldern und auf See beigesetzt werden. Für die Seebestattung ist eine besondere Seeurne notwendig. Auch die Bestattung in Kolumbarien ist erlaubt. Diese Urnenwände befinden sich meist auf Friedhöfen. Urne mit nach Hause nehmen 2020 – Update Das Thema Urne mit nach Hause nehmen ist in Bestatter-Kreisen viel diskutiert. In Hamburg hat es zwar 2020 eine Reform des Bestattungsgesetztes gegeben. Aber eine gewünschte Änderung des Friedhofszwange bliebt aus. Dies hat sich 2020 in Sachen Bestattungsgesetzt 2020 in Hamburg geändert: Die Nutzung der Friedhöfe für soziale und kulturelle Veranstaltungen sowie als Erholungsflächen ist erlaubt. Grabfelder für Mensch-Tier-Bestattungen sind erlaubt. Urnen dürfen in Mausoleen aufgestellt werden. Es ist klarer geregelt, welche Angehörigen für die Bestattungskosten in welcher Höhe aufkommen. Weiter entfernte Verwandte wurden von ihren Pflichten entbunden. Zahlungspflichtige Angehörige sind nunmehr: Ehegatten, Lebenspartner, Kinder, Eltern, Geschwister, Enkel. Bei behördlich veranlassten Bestattungen kann nur eine anonyme oder Seebestattung stattfinden, wenn die verstorbenen Person dies zu Lebzeiten schriftlich festgehalten hat. Eine Urne für Zuhause ist in Hamburg also weiterhin nicht gestattet. Obwohl sich 65 Prozent der Befragten bei einer Emnid-Umfrage dafür aussprachen die Friedhofspflicht abzuschaffen, müssen wir in Deutschland weiterhin darauf warten, dass man sich befüllte Urnen auch zu Hause hinstellen darf. Das Gesetz sagt: Der Leichnam oder die Asche von Menschen dürfen nur in dafür vorgesehenen Arealen beigesetzt werden, also auf dem Friedhof oder in einem Bestattungswald. Warum darf man Urnen nicht mit nach Hause nehmen?Warum darf man Urnen nicht mit nach Hause nehmen? Man darf in Deutschland Urnen nicht mit nach Hause nehmen, weil in den Bestattungsgesetzen aller Bundesländer steht, dass jede Leiche bestattet werden muss. Wer eine Urne mit nach Hause nimmt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Diese Gesetze stammen noch aus dem Mittelalter. In dieser Zeit war Deutschland sehr christlich geprägt und die Kirche war für Begräbnisse zuständig. 1806 wurde diese Pflicht aus hygienischen Gründen ins Allgemeine Preußische Landrecht aufgenommen. Später wurde ein ähnlicher Absatz ins Reichsgesetz übernommen. Heute hat jedes Bundesland sein eigenes Bestattungsgesetz und bisher haben alle diese Regelung zum Friedhofszwang beibehalten. Ausnahmen: Dies gilt nicht für Tier-Urnen. Tier-Urnen darf man mit nach Hause nehmen, auf dem Kamin-Sims aufstellen oder im Garten vergraben. In Bremen kann man seit 2015 die Asche auf dem eigenen Privatgrundstück verstreuen, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind. Auch eine Seebestattung gilt als Bestattung. Sie dürfen eine leere Urne ohne Asche als Erinnerung zu Hause hinstellen. Umstritten: Diamentenbestattung: Das Pressen der Asche zu einem Diamanten wird von den meisten Anwälten in Deutschland als illegal eingestuft. Asche-Schmuck: Einen Teil der Asche für eine Schmuck-Phiole abzuzweigen kann als Störung der Totenruhe nach § 168 Absatz 1 StGB gelten. Für die Diamantbestattung wie auch den Ascheschmuck ist aber kein Fall bekannt, in dem es zu einer Verurteilung kam.