Es gibt viele Menschen, die den Wunsch haben, die Urne mit der Asche eines geliebten Verstorbenen mit nach Hause zu nehmen und dort aufzubewahren. Bisher ist es in Deutschland nicht überall erlaubt. Die Gesetze lockern sich allerdings – in Bremen zum Beispiel ist es bereits seit ein paar Jahren möglich, die Urne zuhause aufbewahren zu können oder die Urne im eigenen Garten der Erde zu überlassen. Hier können Sie weiterlesen, wie es in anderen Bundesländern aussieht und welche Bestattungsgesetze in anderen Bundesländern gelten.
Grundlegend besteht ein großes Bedürfnis in der Gesellschaft im gewohnten Umfeld Abschied nehmen zu können. Die Trauer kann ehrlich und unverblümt stattfinden – Emotionen können ohne Grenzen von Rücksicht, oder Scham ausgelebt werden. Die einzelnen Phasen der Trauer können im eigenen Tempo und Ausmaß in enger Verbindung mit der Urne, also auch der Asche, und somit dem Verstorbenen durchlebt werden. Das Begreifen des Verlustes findet über alle Sinne statt. Also auch über die Haut, die Hände, wenn wir nach der Urne „greifen“.
Geschichte der Erdmöbel
Interessanterweise wurde in der ehemaligen DDR der Begriff „Erdmöbel“ für den Sarg verwendet. Der Begriff erscheint als sehr stimmig, da der/die Verstorbene in diesem Möbelstück liegt, und in der Erde beerdigt wird. Die Erde stellt somit das neue Zuhause des Verstorbenen dar, in welcher er mit seinem letzten Möbelstück, also dem Sarg oder der Urne, seinen Frieden findet. Auch heutzutage gibt es die Erdmöbel noch – allerdings in der modernen Variante: Biologisch abbaubare Holzurnen dienen als Möbelstück, welche den Verstorbenen sicher aufbewahren und ihn in der Erde liebevoll umhüllen. Doch viele Menschen wünschen sich die Urne, das Möbelstück nicht an die Erde zu überreichen, sondern zuhause aufstellen zu können.
Möbel für die Erde und für zuhause
Wo kann ich die Holzurne aufbewahren?
Mittlerweile gibt es viele moderne und schöne Holzurnen, welche sich gut in das Haus und die Einrichtung integrieren. Eine Urne wäre somit nicht nur eine Urne im sicheren Hafen, dem gewohnten Umfeld. Eine Urne wäre im eigenen zuhause, quasi ein ganz besonderes, letztes Möbelstück. Die Urne kann an den Wunschort im Haus platziert werden, und lädt zum Trauern und Erinnern ein. Zeitgleich ist die Holzurne ein Teil der Einrichtung des Hauses, ein Gegenstand mit ganz besonderer Geschichte. Genauso, wie viele andere Möbelstücke oftmals auch eine eigene Geschichte und Erinnerungen mit sich tragen: der zerkratzte Couchtisch, der von den unzähligen Spieleabenden erzählt, die Reste von Farbe auf dem Wohnzimmerschrank, von wilden Tagen mit den Kindern, oder die klebrigen Handabdrücke an der Stuhllehne in der Küche.
Im Einklang mit der Natur – das Möbelstück der Erde überlassen
Die Holzurne kann, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, und das Bedürfnis besteht vollkommen Abschied zu nehmen, auch bestattet werden. Das besondere Möbelstück, die Holzurne, kann zurück zur Erde gegeben werden und der Zyklus des Lebens kann sich schließen: Da die Holzurne zu 100% biologisch abbaubar ist, keine Schadstoffe enthält und sich somit bedenkenlos in der Erde setzen kann. Denn auch mit den anderen geliebten Möbelstücken im Haus ist es ähnlich: Ganz egal wie viele Erinnerungen und besondere Geschichten mit ihnen zusammenhängen, irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem losgelassen, und sich davon verabschiedet werden muss.
Vorsorge – eigene Urne kaufen & als dekoratives Möbelstück aufbewahren
Viele Menschen haben große Angst vor dem Tod. Vor der Ungewissheit, was sie erwarten wird nach dem Tod. Daher wird oftmals versucht Gedanken an Themen rund um den Tod zu vermeiden und zur Seite zu schieben. Dabei würde es einige Dinge zum Zeitpunkt des Todes für die Hinterbliebenen erleichtern, wenn wir uns vorher bereits Gedanken gemacht hätten. Beispielsweise welche Bestattungsart gewünscht ist, wie die Bestattung an sich aussehen soll oder wer zur Trauerfeier eingeladen werden sollte. Die Bestattungsvorsorge ist ein umfangreiches Thema, hier können Sie mehr dazu erfahren.
Zudem kann die Bestattungsvorsorge unsere eigene Angst vor dem Tod nehmen. Setzen wir uns mit der Thematik auseinander, können wir es schaffen, sogar positive Assoziationen mit dem Tod zu setzen und das aktuelle Leben mehr wertzuschätzen. Eine Möglichkeit wäre es, die eigene Urne bereits zu Lebzeiten zu kaufen, und zuhause aufzubewahren. Allerdings nicht versteckt in einem Karton im Schrank. Sondern als dekoratives Möbelstück aus Holz. Eine Holzurne lässt sich wunderbar in den eigenen vier Wänden integrieren. Es mag anfangs vielleicht makaber erscheinen, allerdings müssen wir lernen und verstehen, dass der Tod ein Teil des Lebens, und etwas ganz natürliches und normales ist.